Strassenkinder
7. Oktober 2019

Brunnenbau in Odisha. Wenn Anfang Juni dicke Wolken über Indien aufziehen bedeutet dies, dass der Monsun ins Land zieht. Beginnend an der Westküste setzt heftiger Regen ein und bringt dem ausgedörrten Land das ersehnte Wasser für Landwirtschaft, Trinkwasser und auch die ersehnte Abkühlung nach monatelanger Dürre. Jedoch nicht jeder Teil Indiens bekommt gleich viel des lebenswichtigen Wassers ab. Manche Teile im Innern bleiben trocken und gehen leer aus. Für die Bauern, welche vom Ertrag der Erde leben, eine Katastrophe. Vor einem Jahr besuchte ich Belgaum. Es regnete manchmal in Strömen. Man sagte uns, dass es zwei Jahre keinen Regen gab. An einem anderen Ort gar acht Jahre. Der Regen, ein richtiger Segen für alle.

Zu Beginn dieses Jahres erreichte uns die Bitte eines Priesters aus Andra Pradesh, welcher als Pfarrer in Niederösterreich arbeitete. In einem Dorf in Andra Pradesh, inRavipadu, besteht ein alter Brunnen. Mehr ein Wasserloch aus dem Wasser für die Landwirtschaft und das Trinkwasser für das Dorf geschöpft wird. Das Wasserloch wird durch Grundwasser gespeist. Weil aber die Wände des Brunnens zusehends verfallen, wurde das Wasser schmutzig und kaum mehr brauchbar. Das Projekt von Pfr. Peter Yeddanapalli, dem wir bereits schon früher mit zwei Trinkwasserprojekten geholfen haben, sah vor, den Brunnen durch Betonmauern zu schützen, um dadurch besseres Wasser zu gewinnen. Zusätzlich sollte ein Filter angebracht werden, um das Wasser auch trinkbar zu machen. Die Kosten dafür belaufen sich auf EUR 6000.-. Davon wollte er selber, zusammen mit den Leuten des Dorfes, EUR 2000.- aufbringen. Unser Beitrag war CHF 4270.-. In der Zwischenzeit wurde das Projekt erfolgreich abgeschlossen und der Brunnen dient nun als Wasserspender für ein ganzes Dorf.


Wasser, welches wir hier bei uns im Überfluss und in hervorragender Qualität haben, bekommt durch ein solches Projekt eine ganz andere Bedeutung. Wer den Wassermangel kennt, weiss wie wertvoll Wasser ist. Ohne Wasser gibt es kein Leben.

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