Aufmerksame Leserinnen und Leser unseres Rundschreibens und natürlich auch alle, die unser Hilfswerk seit Jahren mit Interesse verfolgen, erkennen unschwer, dass unser Fokus doch immer wieder bei der Ausbildung liegt. Insbesondere bei der Ausbildung von Mädchen.
Das indische Schulsystem ist vielfältig und besteht aus staatlichen Schulen, privaten Schulen, zentralen Schulen und Schulen verschiedener religiöser Organisationen.
Es ist schwierig, eine genaue Prozentzahl der Schulen im indischen Schulsystem anzugeben, die von christlichen Organisationen betrieben werden, da sich die Bildungslandschaft in Indien ständig verändert und verlässliche Daten nicht immer vorliegen.
Es gibt ein Grundrecht in Indien, das jedem Kind im Alter von 6 bis 14 Jahren eine Schulbildung garantiert.
Die allgemeine Struktur des indischen Schulsystems, ohne Hochschulbildung, ist wie folgt:
1. Vorschulische Bildung (Pre-Primary Education): Diese Stufe ist optional und umfasst die Vorschulerziehung für Kinder im Alter von etwa 3 bis 6 Jahren. Sie wird in Kindergärten, Vorschulen oder Spielgruppen angeboten.
2. Grundschulbildung (Primary Education): Die Grundschulbildung umfasst in der Regel die Klassen 1 bis 5 oder manchmal bis zur Klasse 8, je nach den Vorgaben der verschiedenen Bundesstaaten. Der Schwerpunkt liegt auf grundlegenden Fächern wie Sprachen (meistens Hindi und Englisch), Mathematik, Naturwissenschaften, Sozialwissenschaften und grundlegenden künstlerischen Fächern.
3. Sekundarbildung (Secondary Education): Die Sekundarbildung umfasst die Klassen 6 bis 10 oder 9 bis 10, je nach den Vorgaben der Bundesstaaten. In diesen Klassen werden die Schüler in vertieften Kenntnissen in den verschiedenen Fächern unterrichtet. Am Ende dieser Stufe absolvieren die Schüler in der Regel die Secondary School Leaving Certificate (SSLC) Prüfung oder eine ähnliche Prüfung je nach dem Bildungssystem des Bundesstaates.
4. Höhere Sekundarbildung (Higher Secondary Education): Die höhere Sekundarbildung umfasst die Klassen 11 und 12. Diese Stufe bereitet die Schüler auf Hochschulbildung oder Berufsausbildung vor. Die Schüler wählen normalerweise einen Studienschwerpunkt und nehmen an Prüfungen teil, die als Higher Secondary Certificate (HSC) oder Senior Secondary Certificate (SSC) bekannt sind.
Mädchen und Schulbildung
Traditionell werden Mädchen in Indien oft von der Bildung ausgeschlossen oder erhalten eine geringere Bildung im Vergleich zu Jungen. Dies kann auf kulturelle Normen, Armut, mangelnde Zugänglichkeit von Bildungseinrichtungen und andere Faktoren zurückzuführen sein.
Frühzeitige Eheschließungen sind ein Problem, das oft die Bildung von Mädchen beeinträchtigt. Mädchen werden oft früh verheiratet und müssen die Schule abbrechen. Die Bekämpfung von frühzeitigen Ehen ist daher eng mit der Förderung der Mädchenbildung verbunden.
Die Bildung von Mädchen hat erhebliche wirtschaftliche Auswirkungen, nicht nur für die Mädchen selbst, sondern auch für ihre Familien und die Gesellschaft im Allgemeinen. Mädchen, die eine Bildung erhalten, haben bessere Chancen auf ein höheres Einkommen, bessere Gesundheit und eine verbesserte Lebensqualität.
Dies ist eine vereinfachte Beschreibung des indischen Schulsystems und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
A.Ospelt